Informationen
zum Lebensraum
der Schmetterlings-Fundstellen
auf den Kanarischen Inseln (España)
GRAN CANARIA
Meine Besuche auf der Insel Gran Canaria fanden von Anfang bis Mitte Februar 2012, im Januar 2013 sowie im Januar 2014 statt. Die besuchten Gebiete waren: der Barranco de Tasartico, der Barranco de Tasarte an der Südwestküste (erreichbar von Puerto Mogán aus), der Pinienwald von San Bartolomé, der Pinienwald beim Pico de las Nieves, das Gebiet rund um den Stausee Embalse de la Cueva de las Niñas, Morro de Pajonales sowie Cruz verde zum Inagua, die Caldera de Bandama, die Montaña Tablada bei der Punta de la Aldea (Region Puerto de San Nicolas), das Gebiet um den Roque Bentayga, die Montaña de Tauro, Tamada und Pico de la Bandera, die Montaña del Viso oberhalb San Nicolas (im Westen der Insel), Puerto Mogán, Playa Taurito.
Der Stausee Embalse de la Cueva de las Niñas liegt ziemlich in der Inselmitte auf der Karte. Von San Bartolomé aus führt die Strasse durch lichten Pinienwald. Der See liegt in einer Mulde und ist umgeben von mehr oder weniger hohen Bergen. Bei einem Rundgang um den See erwarten den Besucher verschiedene Geländestrukturen und unterschiedliche Pflanzenarten. Teils gibt es feuchtere Regionen mit üppigerer Vegetation, während es an anderen Stellen wiederum recht trocken ist. An den schattigeren Partien wachsen u. a. Mandelbäume, welche beim Besuch in voller Blüte standen. Der Nektar der Blüten war für Cyclyrius webbianus offenbar ein feines Mahl. Oberhalb des Stausees am Fusse zum Morro de Pajonales fand ich die auf Gran Canaria endemische, seltene Art Euchloe grancanariensis. Es handelt sich bei der Fundstelle dieser seltenen Art um ein kleines Wiesenbord am Rande der Strasse im lichten Pinienwald. In der Nähe des Stausees flogen ebenso auch Pieris rapae (Foto nur in Datenbank) und Lycaena phlaeas.
Ganz in der Nähe des Embalse de las Niñas auf der Passhöhe beim Cruz Verde zweigt ein Wanderweg in Richtung Inagua ab. Hier war Euchloe grancanariensis im Januar 2014 in grosser Anzahl anwesend. Im selben Lebensraum sind auch die Raupen von Calliteara fortunata zuhause. Des weiteren fand ich hier beim Cruz verde zum Inagua an einer Felswand 7 Puppen von Pontia daplidice.
Das besuchte Gebiet beim Pico de las Nieves besteht aus Pinienwald. Bei meinem Besuch waren erst wenige Pflanzen sichtbar (Aeonium). Schmetterlinge fand ich hier keine.
Der Barranco de Tasartico liegt im Südwesten der Insel Gran Canaria und ist von Puerto Mogán aus erreichbar. Die Vegetation im Barranco ist trocken. Der Barranco ist teils kultiviert mit Bananen, Papayas, Tomaten, Orangen und Zitronen, welche zum Teil in gedeckten Gewächsarealen gedeihen. Hier fand ich einige Schmetterlingsarten wie Pieris rapae (Foto nur in Datenbank), Pontia daplidice, Zyzeeria knysna, Lycaena phlaeas, Acontia lucida, Eublemma cochylioides, Spoladea recurvalis
Der Barranco de Tasarte liegt leicht südlicher als der obgenannte Barranco de Tasartico. Man erreicht ihn von Tasarte aus, wo das Tal im oberen Bereich bewirtschaftet ist mit allerlei Kulturen. Im unteren Teil des sehr langgezogenen Barrancos ist die Landschaft eher schroff und ähnlich wie der Barranco de Tasartico. Hier waren Spoladea recurvalis und Zizeeria knysna in reichlicher Anzahl anzutreffen. In den in Meeresnähe liegenden Kulturbereichen schwebte Danaus plexippus durch die Lüfte.
Die Caldera de Bandama befindet sich im Osten von Gran Canaria. Dieser Vulkankrater befindet sich in einer sehr fruchtbaren Region. Der Krater selber ist mit einer vielfältigen Flora bestückt. Zwischen Palmen blühten bei meinem Besuch u. a. eine Lavendelart, Hibiscusbüsche, Echium decaisnei (im Bild rechts unten im Vordergrund), Pericallis webbii, weisser Ginster etc. Ein wunderschöner Anblick war der Boden, welcher wie ein gelber Teppich mit einer Kleeart (Oxalis pes-caprae) nahezu völlig bedeckt war. Im Kraterinnern befindet sich ein kleines landwirtschaftliches Gut, wo Gemüse wächst und ein paar Ziegen weiden. Es gibt hier auch verschiedene Kakteenarten wie Opuntien, Agaven etc. Vereinzelt wachsen Pinien, Eucalyptusbäume und eine Buchsart. Bei recht kühlem Wetter und bedecktem Himmel scheuchte ich hier eine Pararge xiphioides (Kanarisches Waldbrettspiel) vom Boden auf.
Die Montaña Tablada, welche sich im Westen der Insel bei der Punta de Aldea befindet, ist trockenes, schroffes Gebirgsgebiet, wo wenig Pflanzen gedeihen. Dennoch fand ich hier einen Weissling, nämlich eine stark abgeflogene Pontia daplidice (Foto in der Datenbank), der sich hier von den Blüten des allgegenwärtigen Dornlattichs (Launaea arborescens) ernährte.
Die Regionen bei Puerto Mogán und Playa Taurito sind Feriendestinationen am Meer am Fusse von Barrancos besiedelt mit Hotels und Ferienanlagen, bestückt mit üppiger Blumenpracht in den Gärten. In der näheren Umgebung ist man bald abseits des Rummels in wilden Barrancos. Das eigentliche, ursprüngliche Fischerdorf Puerto Mogán befindet sich ein wenig entfernt am Meer. Die tropischen Pflanzen der Gärten in den Hotelanlagen sind nicht nur für den Besucher ein schöner Anblick, sie sind auch Nahrung für den Monarchfalter (Danaus plexippus) und viele schöne Vogelarten. Allgegenwärtig auf den Kanarischen Inseln ist der Kanarenpieper und der Kanarienvogel.
In der näheren Umgebung und am Licht bei der Hotelanlage fand ich folgende Falter: Lycaena phlaeas (Lycaenidae), Duponchelia fovealis (Pyralidae), Gymnoscelis rufifasciata (Geometridae: Larentiinae), Polymixis bacheri, Mniotype usurpatrix (Noctuidae) und 2 nicht ganz sicher bestimmte Noctuidaen.
Weitere gefundene Schmetterlinge auf der Insel waren: Pieris rapae (Foto nur in Datenbank), Vanessa vulcania, Vanessa cardui (überall häufig bis sehr häufig im Januar 2013), Lycaena phlaeas, Pontia daplidice, Cycylrius webbianus
Update 05. 02. 2015