Informationen
zum Lebensraum
der Schmetterlings-Fundstellen von
Les Grangettes VD
(Noville)
Die Moorlandschaft Les Grangettes befindet sich am südöstlichen Zipfel des Genfersees bei der Einmündung der Rhône in der Nähe von Villeneuve. Beim Gebiet handelt es sich um eine Moorlandschaft von Nationaler Bedeutung (Réserve naturelle), wovon Teile davon privatrechtlich geschützt sind. Die Moorlandschaft ist entweder von Villeneuve VD oder von Le Bouveret VS zugänglich. Die Rhône bildet hier die Grenze zwischen den beiden Kantonen. Während die Walliserseite von Funpärken und Wohngebieten mit Yachthäfen bestückt ist, ist die Waadtländerseite sehr naturnah.
Die Vegetation im Moorgebiet ist vielseitig. Auenwälder und Riedwiesen sind Bestandteil des Landschaftsbildes, welches von Bächlein und Weihern durchschnitten wird. Es dominieren vor allem Grossseggenriedbestände mit Birken. Weitere mehr oder weniger dominante Pflanzenarten sind Pappeln, Weiden, Hasel, Eichen, Brombeeren, Brennnesseln, Schilf und vereinzelte Prunus spinosa. Die Stiftung "Les Grangettes" ist für den Erhalt und die Pflege des Schutzgebietes zuständig, von welchem Pro Natura 53 ha Feuchtgebiet besitzt und Dienstbarkeitsverträge über 14 ha hat. Pro Natura ist Gründungsmitglied der Stiftung.
Das Schutzgebiet ist der letzte natürliche Uferabschnitt des Genfersees. Es handelt sich hier um einen Rest von einst riesigen Sümpfen im Rhônedelta, welches eine Grösse von Villeneuve bis Monthey beinhaltete. Heute hat das Rhônedelta noch eine Breite von sieben Kilometern. Das Delta ist ein bedeutender Rastplatz für viele Zugvogelarten und ebenso ein Lebensraum für Wasser- und Watvögel. So sollen gemäss dem Führer "Die schönsten Pro Natura Schutzgebiete" hier über 68 Vogelarten brüten. Im April überfliegen zudem zahlreiche hier nistende Milane das Feuchtgebiet auf der Suche nach Nahrung.
Weitere hier zu erwähnende Tierarten, welche im Unterholz der vielgestaltigen Wälder mit Birken, Weiden, Erlen, Eschen, Ahorn, Eichen ein Versteck finden, sind Rehe, Füchse, Hasen, Dachse, Biber und Wildschweine. In und an den Weihern tummeln sich Frösche, Kröten und viele Libellen.
An Pflanzen erwähnenswert sind u.a. auch die Gelbe Iris, der Lungenenzian, die Sumpfgladiole, Knabenkräuter, die Zwiebelorchis, die Gemeine Sumpfwurz und Platterbsen.
Auf einer Tafel im Schutzgebiet werden einige Tier- und Pflanzenarten erwähnt, welche den Lebensraum besiedeln.
Neben der sehr interessanten und vielgestaltigen Landschaftsformation bietet das Schutzgebiet auf jede Seite interessante und schöne Fernblicke in die Bergwelt der Kantone Wallis und Waadt.
Nicht zu vergessen sind natürlich die hier im April schon sehr zahlreich fliegenden Schmetterlingsarten. Während andernorts die Saison der Falter erst beginnt, fliegen im Naturgebiet bereits viele Arten in grosser Anzahl.
Besuch der Gegend: 20. 04. 2016 und 06. 05. 2016
Gefundene Schmetterlingsarten:
- 12 Gonepteryx rhamni
- 1 Colias croceus
- 2 Pieris napi
- 1 Cupido argiades
- 1 Aglais urticae
- Aglais urticae Raupennester
- +/- 30 Pararge aegeria
- 3 Vanessa cardui
Update 14. 05. 2016