Informationen
zum Lebensraum
der Schmetterlings-Fundstellen vom
Valle di Muggio TI
Das Valle di Muggio liegt im Kanton Tessin und ist das südlichste Tal der Schweiz. Man erreicht das Valle di Muggio entweder via Chiasso aus auf der Haupstrasse oder von Mendrisio aus auf einer sehr engen und kurvigen Strasse. Im Talgrund zwischen beiden Strassen schlängelt sich der Fluss Breggia. Ein paar hübsche Tessinerdörfer geben dem naturnahen Tal einen schönen Anblick. Das Dörfchen Muggio, das dem Tal den Namen gibt, liegt auf 66l m Höhe. Von Muggio aus führt ein Wanderweg auf den Monte Generoso hinauf.
Die Vegetation bei Muggio ist Kastanien-Mischwald. Neben Kastanien wachsen hier auch Buchen, Salweiden, Haselsträucher, viele Lorbeerbäume und wenig alte, sehr grosse Birken. Brombeergestrüpp ist allgegenwärtig. An Blumen blühten im März überall Primeln, Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Veilchen, Lungenkraut (Pulmonaria), Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus). Hat man den Kastanien-Mischwald hinter sich gelassen, gelangt man auf einem Bergweg zum schmucken Dörfchen Roncapiano (957 m). Weiter geht es aufwärts auf einer Alpwiese in Richtung Monte Generoso.
Weiter vorne im Tal kurz nach Roveredo - Treggia führt eine schmale Strasse nach Somazzo, wo ein Bergweg durch lichte Birkenwäldchen und Wiesen auf Motto della Crocce (1393 m) führt.
Das Valle di Muggio ist ein ausgesprochen naturbelassenes Tessiner-Tal, wo offenbar nebst Schaf- und Ziegenhaltung keine intensive Landwirtschaft betrieben wird. Bei meinem Besuch am 23. März 2012 fand ich bereits etliche Schmetterlinge in recht grosser Anzahl. So tranken nebst sehr vielen Nymphalis polychloros auch Polygonia c-album und Aglais urticae am austretenden Saft eines Bergahorn-Baumstammes. Und Boudinotiana notha war ausserordentlich zahlreich auf dem Waldboden am Aufwärmen.
Bei einem zweiten Besuch am 25. 06. 2012 waren die Wiesen ausserordentlich reichhaltig mit Bergblumen übersät. In der ganzen Blütenpracht tummelten sich sehr viele Schmetterlingsarten in grosser Anzahl. Einige kleinere Plätze waren gemäht, wobei die Art und Weise der Bewirtschaftung äusserst naturnah geschieht. So wurde das Heu nur auf Teilarealen gemäht und auf dem Boden zum trocknen liegen gelassen. Es erstaunt deshalb nicht, dass es hier noch einen so grossen Reichtum an Schmetterlingen gibt. Leider waren bei meinem Besuch die Falter schon so aufgeheizt, dass ich von der ganzen Vielfalt nur noch einen Teil fotografieren konnte.
Weitere Besuche erfolgten am 24. 10. 2014, 21. 03. 2016.
Gefundene Schmetterlinge:
Nemophora metallica, Epagoge grotiana, Celypha rivulana, Pyrausta despicata, Zygaena loti, Zygaena romeo, Zyganea ephialtes, Amata phegea, Anthophila fabriciana, Parnassius apollo (ohne Foto), Coliasarten (ohne Fotos), Libythea celtis, Nymphalis polychloros (sehr viele), Aglais urticae (Foto nur in Datenbank), Argynnis paphia (ohne Foto), Vanessa atalanta, Issoria lathonia, Melitaea phoebe, Polygonia c-album, Gonepteryx rhamni (ohne Foto), Coenonympha arcania, Melanargia galathea, Lycaena phlaeas, Celastrina argiolus, Pieris napi und andere Pieridaearten, Archiearis parthenias (m), Boudinotiana notha (sehr viele), Diurnea fagella, Chiasmia clathrata (Foto nur in Datenbank), Epirrhoe tristata, Hypena proboscidalis (Foto nur in Datenbank), Autographa gamma (Foto nur in Datenbank), Diacrisio sannio
Update 27. 03. 2016